1975: Von der nationalen No-Name-Marke zum Weltmarktführer.
Konzeptansatz: Der Ski-Rennsport wurde für die Marken-Entwicklung als Basisbezugsfaktor festgelegt.
Die Erfolgsgeschichte der Marke ATOMIC beginnt Mitte der 70er Jahre als ich die Chance erhielt, im Rahmen einer Wettbewerbspräsentation den Kunden ATOMIC für meine damalige Agentur zu gewinnen. Die Marke ATOMIC war 1975 in Österreich wie auch im Weltmarkt von geringer Bedeutung. 4 Jahre danach war ATOMIC die Marke Nummer 1 in Österreich und weitere vier Jahre später war ATOMIC Weltmarktführer bis 1995. Mit diesem Jahr endete auch meine 20jährige Kooperation. Danach folgte für die Marke und das Unternehmen ATOMIC ein tiefer und vor allem ein fremd verursachter Einbruch, der in den Folgejahren fast zum Ende der Marke führte.
1975 begannen wir konsequent den sehr populären Ski-Rennsport mit allen seinen emotionalen Gegebenheiten mit der von uns neu definierten Marken-DNA zu verknüpfen.
Zuallererst erhöhten wir die visuelle Produkt-Präsenz, denn nur wenige Konsumenten kannten die Marke und das Produkt ATOMIC SKI. Wir mussten das Manko der niedrigen Produkt-Präsenz gegenüber den sehr bekannten Konkurrenzmarken rasch minimieren. Unsere ersten Markenbotschafter waren die jungen und aufstrebenden Ski-Sterne Annemarie Moser Pröll und Klaus Heidegger.
1980 bis 1985 positionierten wir die Marke NEU mit dem Begriff „RENNMASCHINE“ und reduzierten wir damit die Nachfrage bei den Ski-Eigenmarken des Sporthandels.
Das Original die „ROTE RENNMASCHINE“ und später dann auch die „GELBE RENNMASCHINE“ war plötzlich wieder shr gefragt. Vor allem Kinder und Jugendliche wollten kein „Me-Too-Produkt“ sondern das Original ihrer Idole und Vorbilder aus dem Rennsport. Die neue Positionierung und die attraktive Produkt-Inszenierung, wie der gesamte Markenauftritt auf allen Medienebenen, trafen genau den Zeitgeist und führten zu kontinuierlich wachsenden Verkaufszahlen.
Mit dem Marken-Redesign und einem neuen Corporate Brand Concept ab 1989 gewann die Marke noch mehr an Dynamik und stärkte die Weltmarkt-Position weiter.
Eine neue Ära der Marken-Präsenz begann und sie wirkte sich sehr positiv und dynamisch auf die gesamte Wahrnehmung des Unternehmens sowie auf den Unternehmenserfolg aus. Die stärkste Marke im Marktsegment unterstrich seine Position im Weltmarkt. ATOMIC überraschte den Handel und die Kunden laufend mit technischen Produktinnovationen. Diese spiegelten sich auch im sportlichen Erfolg unserer Marken-Botschafter. ATOMIC war die stärkste und dominanteste Marke im Rennsport wie im Winter-Sporthandel. Bcom und Gerri Brandstetter wurden 1991 für die Entwicklung und Umsetzung des neuen Markenauftritts mit dem Österreichischen Staatspreis für Exportwerbung ausgezeichnet.
Ab der Saison 1989/1990 präsentierte sich die Marke in einem völlig neuen „Look & Feel“. Der gesamte Markenauftritt, wie das Produkt-Design differenzierte die Marke ATOMIC noch mehr von allen Mitbewerbern. Damit wurden im Markt wieder neue und belebende Impulse gesetzt und die Marke im Weltmarkt weiter gestärkt.
Im Markenauftritt 1991/1992 wurde das gewachsene Sport-Equipment-Produktspektrum der Marke, die sich auch im Claim „ATOMIC FOR SPORT“ manifestierte, präsentiert. ATOMIC zeigte sich auf der ISPO, der größten Sportartikelmesse der Welt, als Innovator in der Sportartikelproduktion.
Jahr für Jahre konnte die erfolgreiche Unternehmens- und Markengeschichte weiter entwickelt und fortgesetzt werden.
1994 folgte für die Marke ATOMIC der nächste Höhepunkt mit den Olympischen Winterspielen in Lillehammer. Die „gelbe Rennmaschine“ mit ihren Athleten stand im Mittelpunkt vieler Siege. Der Triumpf der Marke und deren Produkte vertiefte die Stellung als weltmarktführendes Unternehmen im Wintersportbereich.
Kontinuierlich konnte die erfolgreiche Unternehmens-, Produkt- und Marken-Entwicklung bis zum Jahr 1995 fortgesetzt werden …
… bis es durch einen von außen und durch die „Hausbank BAWAG“ willentlich herbeigeführten Zusammenbruch dieser einmaligen österreichischen Erfolgsgeschichte kam.
Was war geschehen? Führende BAWAG-Bank Mitarbeiter hatten diese mit Spekulationsgeschäften in schwere Schieflage gebracht. Die Lösung: Man „besorgte“ sich kurzerhand das in der Karibik verzockte Kapital, indem man den Bankenkunden ATOMIC und Herrn Rohmoser (Alleineigentümer der Fa. Atomic) durch die sofortige Fälligstellung der bestehenden Kredite in den „Konkurs zwang“. Das war das abrupte Ende der ATOMIC-Erfolgsgeschichte und auch der 20-jährigen Zusammenarbeit mit der Agentur bcom und Gerri Brandstetter.
Heute gehören die seinerzeit führenden europäischen Sport-Marken wie ATOMIC, SALOMON und WILSON dem chinesischen in Jinjiang ansässigen Anta-Sports-Konzern.
Dieser Tatsache ist nichts mehr hinzuzufügen.